Der Hauptanteil unserer Einsätze findet in der Fläche (Wald und unübersichtliche Gebiete) statt. Sehr oft suchen wir z.B. hilfsbedürftige Menschen, die bei einem Spaziergang die Orientierung verloren haben oder auch kleinen Kindern, die vom Spiel oder der Schule nicht nach Hause gekommen sind. Weitere Szenarien sind Schockopfer nach Verkehrsunfällen, die einfach in den Wald laufen oder Personen, die mit suizidalen Absichten vermisst werden.
Die Flächensuche ist eine der zentralen Aufgaben von Rettungshunden, die beim Bundesverband Rettungshunde (BRH) ausgebildet werden. Diese spezialisierte Form der Suche dient dazu, vermisste Personen in weitläufigen, unübersichtlichen Gebieten wie Wäldern, Feldern oder Trümmergeländen ausfindig zu machen. Rettungshunde arbeiten dabei eng mit ihren Hundeführern zusammen, um Menschenleben zu retten.

Bei der Flächensuche durchkämmen Rettungshunde bei Tag und Nacht und bei fast jedem Wetter ein Gebiet von 30.000m2 bis 70.000m2 flächendeckend und ohne Leine freilaufend nach nach menschlichem Geruch. Sie sind in der Lage, selbst schwache menschliche Witterung in großer Entfernung wahrzunehmen und die Position der vermissten Person zu lokalisieren. Der Hund zeigt den Fund durch ein spezifisches Anzeigeverhalten, z. B. durch Verbellen, Bringseln oder Rück-/Freiverweisen an, wobei er bei Letztem zwischen dem Opfer und dem Hundeführer hin- und herläuft.

Rettungshundearbeit fängt zu Hause an
In allen Sparten der Rettungshundearbeit findet das Grundlagentraining / Alltagstraining zu Hause oder mit Unterstützung einer Hundeschule statt. In der Staffel selbst wird nur an der Ausbildung zum Rettungshund gearbeitet – die Rettungshundestaffel ist keine Hundeschule!
Die Ausbildung zum Flächenhund
Die Ausbildung eines Rettungshundes zur Flächensuche dauert in der Regel zwei bis drei Jahre. Die Voraussetzungen sind hierbei ähnlich wie bei den Trümmerhunden. Hunderassen mit kurzen Beinen und einer kurzen Nase werden es in der Arbeit langfristig schwer haben. Ebenso werden unmotivierte Hunde keinen Gefallen an der Arbeit finden.
Während der Ausbildung wird nicht nur der Hund trainiert, sondern auch der Hundeführer intensiv geschult und geprüft. Schließlich ist es später seine Aufgabe den Hund mit der richtigen Einsatztaktik, basierend auf Geländekenntnis und das richtige Wissen über Wetter und Thermik, in die Suche zu schicken. Das richtige Zusammenspiel von Mensch und Hund bringt hier am Ende den Erfolg. Aus diesem Grund ist das Training sehr praxisorientiert, systematisch und beinhaltet eine Vielzahl von Übungen, um Hund und Hundeführer optimal auf reale Einsätze vorzubereiten.
Die besondere Herausforderung in der Flächensuche ist die Unabwägbarkeit wie unwegsames Gelände, Windverhältnisse oder eine Erschöpfung des Teams, da mehrere tausend Quadratmeter abgesucht werden müssen.
Ähnlich wie in der Ausbildung zum Trümmerhund muss der Hund eine Begleithundeprüfung vorweisen, bevor er die Vorprüfung absolvieren darf. Diese sind wiederum eine Grundvoraussetzung für die Hauptprüfung. In der Hauptprüfung muss das Team ein Gebiet von max. 30.000m2 innerhalb von 25 Minuten absuchen. Dabei können 1-3 Personen versteckt sein. Wird eine Person nicht gefunden, gilt die Prüfung als nicht bestanden.

Nach der bestandenen Hauptprüfung erfolgt eine staffelinterne Einsatzüberprüfung. Hier muss der Hundeführer gemeinsam mit seinem Hund und einem Suchtrupphelfer ein vorgegebenes Gebiet nach vermissten Personen absuchen. Die Einsatzüberprüfung findet häufig nachts statt. Der Suchtrupphelfer unterstützt den Hundeführer durch Übersicht in der Suche, die Aufrechterhaltung des Funkverkehrs zum Zugführer und die Navigation im Suchgebiet per Karte oder GPS Gerät.