Der Bundesverband Rettungshunde e.V. (BRH) bietet vielfältige Ausbildungsmöglichkeiten für Personen, die sich im Bereich der Rettungshundearbeit engagieren möchten.
Die Grundseminare A1-A4 & B1 (online) sind für Hundeführer Pflicht, eignen sich aber auch für Nichthundeführer.
A1: Lerntheorie und Lernverhalten
A2: Ethologie und Verhaltensentwicklung
A3: Kommunikations- und Ausdrucksverhalten
A4: Der kick mit dem Klick
B1: Der Rettungshund – Grundlagen der Gesundheit und Erste Hilfe
Die Kurse liefern ein tiefergehendes Verständnis über den Hund im allgemeinen, sowie das Lernverhalten und verschiedene Lehr- und Ausbildungsmethoden – je mehr Mitglieder, die an der Ausbildung des Hundes über diese Themen informiert sind, desto effektiver gestaltet sich das Training.
Neben der Ausbildung von Rettungshundeteams gibt es zahlreiche weitere Qualifikationen, die für einen effektiven Einsatz unerlässlich sind und nicht zwingend das Führen eines eigenen Hundes voraussetzen.

Suchtrupphelfer (STH) / Suchtruppführer (STF):
Eine Suchgruppe besteht im Einsatzfall aus einem Rettungshund mit seinem Hundeführer und ein bist zwei Suchtrupphelfern. Suchtrupphelfer unterstützen Hundeführer während des Einsatzes. Ihre Aufgaben umfassen die Navigation im Gelände mit Karte, Kompass und GPS, die Abwicklung des Funkverkehrs sowie die Erstversorgung gefundener Personen. Die Ausbildung beinhaltet theoretische Schulungen (STH1 Teil 1 & 2 und STH2 Teil 1 & 2 online) und praktische Übungen (STH1 und STH2 Präsenzschulung in Mosbach oder Hünxe), um diese Fähigkeiten zu erlernen und zu festigen und besteht aus Themen wie Einsatzorganisation, Führungsarbeit und Einsatztaktik.

Einsatzassistent (EA):
Einsatzassistenten unterstützen die Zug- oder Gruppenführer bei der Koordination und Organisation von Einsätzen. Sie übernehmen administrative Aufgaben im Einsatzwagen, helfen bei der Einsatzdokumentation und sorgen für einen reibungslosen Informationsfluss. Für die Ausbildung zum Einsatzassistenten der erfolgreiche Abschluss des Suchtrupphelfers/Suchtruppführers unerlässlich. Die Ausbildung erfolgt über die Präsenzseminare EA1 und EA2 beim BRH und wird durch praktische Erfahrungen in realen Einsätzen vertieft.

Gruppenführer (GF):
Gruppenführer sind für die Leitung von maximal drei Gruppen von Suchteams, jeweils bestehend aus einem Rettungshund, einem Hundeführer und ein bis zwei Suchtrupphelfern, verantwortlich. Ihre Hauptaufgaben umfassen die Planung und Durchführung der ihnen zugeteilten Suchaufgaben, die effiziente Einteilung der Einsatzkräfte und die Koordination der Suchteams im Suchgebiet. Die Ausbildung beinhaltet Themen wie Einsatzorganisation, Führungsarbeit und Einsatztaktik. Voraussetzung für die Ausbildung zum Gruppenführer ist der Einsatzassistent. Für den Gruppenführer müssen, neben der Onlineschulung GF1-Fahren im Einsatz und BOS-Theoriegrundlagen zwei Präsenzseminare (GF1 und GF2) besucht und bestanden werden. Nach erfolgreichem Abschluss sind weitere Fortbildungsseminare zur Ausrechterhaltung des Zertifikates Pflicht.

Zugführer (ZF):
Zugführer koordinieren den gesamten Einsatz einer Rettungshundestaffel. Sie sind das Bindeglied zwischen der Rettungshundestaffel und der Einsatzleitung, legen die Suchtaktik fest und teilen die Suchgebiete ein. Um sich zum Zugführer ausbilden zu lassen ist der bestandene Gruppenführer und in dieser Rolle zehn geleitete Einsätze inkl. aller Dokumentationen, Pflicht. Die Ausbildung erfolgt, nach bestandener Onlineschulung (Onlinetest Zuführerzertifizierung) ebenfalls in Präsenzseminaren über den BRH in Mosbach oder Hünxe und umfasst Schulungen in Einsatzorganisation, Führungsarbeit und Einsatztaktik. In einer umfassenden Prüfung werden die angehenden Zugführer auf ihre Verantwortungsvolle Rolle vorbereitet.

Sanitäter:
Sanitäter in der Rettungshundestaffel sind für die medizinische Erstversorgung von gefundenen Personen sowie für die Betreuung der Einsatzkräfte verantwortlich. Die Ausbildung umfasst einen intensiven Erste-Hilfe-Kurse über mehrere Wochenenden mit abschließender Prüfung. Damit das Zertifikat erhalten bleibt, ist auch hier die regelmäßige Fortbildung Pflicht.
Im weiteren Verlauf ist die Weiterbildung zum Ausbilder-Erste-Hilfe möglich. Diese umfasst erneut eine Präsenzausbildung über mehrere Wochenenden.

Ausbilder für Flächen- und Trümmerhunde (RAZ):
Ausbilder für Flächen- und Trümmerhunde sind verantwortlich für die Schulung von Rettungshundeteams in den jeweiligen Suchdisziplinen. Die Ausbildung erfolgt im Rahmen einer Zertifizierung durch den BRH und umfasst theoretische und praktische Schulungen (Onlineseminar: Basistest Ausbilderzertifizierung und Präsenzseminare) in den Bereichen Ausbildung von Mensch und Hund, Trainingsaufbau, Kommunikation und Kynologie. Die Ausbilder sind nach Abschluss ihrer Ausbildung auch für die Organisation und Durchführung der Trainingseinheiten innerhalb der Staffel verantwortlich und begleiten die Hundeführer bei der Ausbildung ihrer Hunde.

Ausbilder für Mantrailer (MAZ):
Mantrailing-Ausbilder spezialisieren sich auf die Ausbildung von Hunden, die individuelle menschliche Geruchsspuren verfolgen – die Mantrailer. Die Ausbildung zum Ausbilder erfolgt über den BRH (Onlineseminar: Basistest Ausbilderzertifizierung und Präsenzseminare) und beinhaltet Schulungen in Geruchsdifferenzierung, Suchstrategien und Trainingsmethoden. Genau wie die Ausbilder für Rettungshunde in der Sparte Fläche und Trümmer sind sie anschließend für das Training und die Ausbildung angehender Mantrailer verantwortlich.
Drohnenführer (nicht in der RHS Wesel und Umgebung e.V.):
Drohnenführer unterstützen die Suche nach vermissten Personen aus der Luft. Sie sind für die Bedienung der Drohne, die Bildauswertung und die Koordination mit den Bodenteams verantwortlich. Die Ausbildung umfasst den Erwerb der notwendigen Fluglizenzen, Schulungen in Drohnensteuerung und Bildauswertung sowie Kenntnisse in Einsatzkoordination. In einigen Staffeln haben sich mittlerweile eigene Drohnengruppen gebildet, die auch unabhängig der Suche nach vermissten Menschen, ihre Fähigkeiten zur Verfügung stellen – so stellt beispielsweise die Suche nach Kitzen in den Feldern zur Erntezeit eine großartige Unterstützung für die Bauern dar.
PSNV-Einsatzkraft:
PSNV-Fachkräfte sind in der Lage in akuten Krisensituationen adäquat zu reagieren. Ihr Einsatz reicht von der unmittelbaren Krisenintervention vor Ort bis hin zur längerfristigen Betreuung und Nachsorge. Durch gezielte Gespräche, Stabilisierungstechniken und das Schaffen eines sicheren Rahmens können sie den Betroffenen helfen, die ersten Schritte aus der Krise zu machen. Sie arbeiten Hand in Hand mit Rettungsdiensten, Polizei und anderen Hilfsorganisationen, um eine umfassende Unterstützung, auch für das eigene Team zu gewährleisten. Die Ausbildung erfolgt über mehrer Seminare des BRH.
